Exchange Traded Fund

Investieren in ETF ist eine Erfolgsgeschichte und ein Trend, der weiter zulegen wird. Die verwalteten Vermögen sind in den vergangenen Jahren explosionsartig gestiegen. Damit ist aber der langfristige Erfolg noch lange nicht garantiert.

Hier finden Sie Tipps, was es bei Anlagen zu beachten gilt.


Ein ETF bildet einen Index ab. Dabei wird eine Gruppe von Wertpapieren in einem Korb zusammengefasst und je nach Grösse des Unternehmens gewichtet. Das bietet Ihnen die Möglichkeit, mit einer einzigen Anlage sofort am Erfolg verschiedener Unternehmen zu partizipieren. ETFs ermöglichen auch einen einfachen Zugang zu internationalen Märkten, sind an Börsen notiert und weisen eine hohe Transparenz auf, sodass Sie genau wissen, in was Sie investiert sind.

Häufig versuchen ETF-Anleger, ihre Rendite mit Prognosen und Market-Timing zusätzlich zu verbessern. Sie glauben, vorhersehen zu können, welche Länder, Regionen oder Themen am meisten Potenzial haben, und versuchen, den richtigen Zeitpunkt zu finden, um zu kaufen und zu verkaufen. Für eine erfolgreiche Bewirtschaftung eines ETF-Portfolios ist es aber wichtig, Anlageentscheidungen unabhängig von Prognosen und Emotionen zu treffen. Dies kann durch ein simples ETF-Portfolio bewerkstelligt werden, welches über viele Jahre konstant gehalten oder basierend auf Regeln verwaltet wird.


Anlagestrategie

Die Wahl der Anlagestrategie hat den grössten Einfluss auf das Verhalten des Portfolios. Darum ist es wichtig, die Gewichtung der Anlagekategorien auf die eigenen Finanzziele, Risikotoleranz und Risikofähigkeit abzustimmen. Möglichst breit über verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Obligationen, Immobilien und Edelmetalle in unterschiedlichen Sektoren und Ländern zu investieren, verspricht langfristig am meisten Erfolg.

Um die Aktienquote konstant zu halten, empfiehlt es sich, periodisch ein Rebalancing durchzuführen. Das heisst, dass die Aktienquote wieder in die Ausgangslage zurückgeführt wird. Dies ermöglicht, dass die Risiken im gewählten Rahmen bleiben und antizyklisch teurer gewordene Wertschriften verkauft und günstigere zugekauft werden.

Oder anders ausgedrückt: Es ist wichtig, einen Plan zu haben und sich diszipliniert daran zu halten.
    

 Je weniger Aktien ein Anleger im Portfolio hat, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass die entscheidenden Wertpapiere fehlen. Darum ist es ratsam, Indizes zu wählen, welche möglichst breit diversifiziert sind, um sicherzustellen, dass man die nächsten Amazon, Google oder Apple auch im Portfolio hat. Der SMI (Swiss Market Index) bspw. ist mit 20 Titeln wenig diversifiziert. Ein Ausweichen auf den SPI (Swiss-Performance-Index), welcher derzeit 216 Aktien enthält sowie eine zusätzliche weltweite Diversifikation ist deshalb ratsam.


Grosses Angebot

Allein an der Schweizer Börse (SIX) sind 1‘562 verschiedene ETFs gelistet. Bei der Auswahl der ETFs hat man die Qual der Wahl unter verschiedenen Anbietern.

Jeder Aktien-ETF gibt die Dividendenausschüttungen, der im Fonds enthaltenen Aktien dem Anleger weiter. Ausschüttende ETFs zahlen die Dividende auf das Konto des Anlegers, thesaurierende ETFs reinvestieren sie automatisch. Die Gebührenstruktur variiert nach Anbieter und abzubildendem Index. Der Erfolg von ETF-Anlagen hat dazu geführt, dass auch komplexere und oft weniger transparente, aber vielfach teurere Produkte auf den Markt gekommen sind.

Beim Kauf und Verkauf eines ETF an der Börse fallen wie bei einer Aktie bankübliche Gebühren an. Ausserdem besteht eine Handelsspanne (Spread) zwischen Kauf- und Verkaufskurs. Je mehr Anleger in einen Fonds investieren und je mehr dieser gehandelt wird, desto vorteilhafter ist die Handelsspanne.

Ein weiterer Aspekt betrifft die Frage, ob der ETF physisch oder synthetisch investiert. Synthetische ETF beispielsweise bilden ihren Index mit Derivaten ab und investieren nicht in die Basiswerte des Index. Bei der physischen und bevorzugten Variante investiert ein SMI-ETF in jede der 20 im Index enthaltenen Aktien.

Nicht zu unterschätzen ist auch der Quellensteuerabzug. Für ETFs, die in ausländische Aktien investieren, ist Irland oder Luxembourg tendenziell ein gutes Domizil, da beide Länder vorteilhafte Doppelbesteuerungsabkommen haben und Dividenden von der Quellensteuer befreit sind. Für Schweizer Aktien ist hingegen ein Schweizer Domizil am attraktivsten.

Fazit:
ETFs eigenen sich hervorragend als Bausteine in einer Anlagestrategie. Bei der Auswahl sollten Fonds favorisiert werden, die klar und deutlich erklären, wie sie das Geld der Anleger investieren und welche Risiken damit verbunden sind.

Patrik Imholz, 16.9.2020

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