Investieren Sie 10 Minuten in Ihre Investitionen
Werbespruch der PostFinance AG, 2021
Sie haben sich sicherlich auch schon gefragt, warum es im 21. Jahrhundert noch einen unabhängigen Vermögensverwalter braucht. Schon 10 Minuten würden genügen, um Ihre Investitionen zu regeln – den Rest übernehmen Algorithmen und künstliche Intelligenz. Oder eine Bank. Es scheint, als hätten diese gerade allesamt das Thema der umfassenden Vermögens- und Vorsorgeberatung für sich entdeckt.
Wozu also braucht es noch einen unabhängigen Vermögensverwalter? Wir meinen, es gibt eine Reihe von guten Gründen, die gerade in dieser Zeit für unabhängige Vermögensverwalter sprechen.
Auch wenn es unzählige Angebote gibt, die das Gegenteil suggerieren: Der einzelne Mensch steht häufig weder bei den Banken noch bei der elektronischen Vermögensverwaltung im Mittelpunkt. Wie denn soll dies bei den hochstandardisierten Lösungen möglich sein? Ist die Beantwortung von 10 Fragen zur Vermögenssituation und zur Risikobereitschaft bzw. zum Anlagehorizont ausreichend, um eine Person und deren Bedürfnisse ganzheitlich zu erfassen? Selbstverständlich nicht. Und das Gespräch mit einem Vorsorgeexperten einer Bank kann zwar interessante neue Perspektiven vermitteln, doch ist deren Nutzen beschränkt, wenn die Empfehlungen nicht Schritt für Schritt umgesetzt werden und die gewonnenen Erkenntnisse nicht in die Anlagestrategie einfliessen.
Das ist die Stunde des unabhängigen Vermögensverwalters. Dieser kann sich die Zeit nehmen, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. Er kann sich die Freiheit nehmen, eine umfassende Analyse der persönlichen Umstände und Bedürfnisse der Kundin oder des Kunden zu machen. Dessen Unabhängigkeit ist dabei der zentrale Vorteil: Im Gegensatz zum Kundenberater einer Bank steht er weder unter dem Druck, bereits das nächste Akquisitionsgespräch zu führen, noch hat er Anreize, möglichst einfach bankeigene Produkte zu verkaufen. Diese Sachzwänge verstellen oftmals den strategischen Blick auf die Lebens- und Vermögenssituation des Kunden oder der Kundin.
Statt dessen kann sich der unabhängige Vermögensverwalter frei von allen Zwängen die Zeit nehmen, die Vermögenssituation ganzheitlich zu analysieren. Das umfasst nicht nur Barguthaben, Aktien oder Obligationen. Auch Immobilien und Hypotheken gehören dazu, genauso wie etwaige Vorsorgeguthaben, die oft einen wesentlichen Vermögensbestandteil ausmachen – und grosses Optimierungspotential bieten. Und nicht selten steckt ein wesentlicher Teil des Vermögens in einem Unternehmen. Eine sorgfältige Analyse von Einnahmen und (geplanten) Ausgaben ist ebenso wichtig. Dabei bleibt es aber nicht, denn die Erwartungen, Befürchtungen und Träume der Kundin oder des Kunden sind entscheidend, um zu verstehen, wie ihr Vermögen in den nächsten Jahren oder Jahrzehnten optimal angelegt werden soll – so dass es möglichst sinnvoll Nutzen stiftet und sie ihre langfristigen Ziele erreichen. Mit seiner strategischen Sicht auf die Vermögensverhältnisse einer Kundin oder eines Kunden schafft der Vermögensverwalter die Basis für die langfristige Vermögensplanung.
Jede Analyse und Planung ist wertlos, wenn sie nicht in konkrete Empfehlungen und Handlungen mündet. Und hier ist der unabhängige Vermögensverwalter gerade in doppelter Hinsicht im Vorteil:
- Einmal kann er aufgrund der ganzheitlichen Analyse effektivere Empfehlungen aussprechen, setzt er doch bei den Punkten an, bei denen der grösste Nutzen für die Kundin oder den Kunden gestiftet wird. Damit kann er im Vergleich zum Bankberater deutlich mehr Wert (oder eben Mehrwert) schaffen.
- Wenn es um die Implementierung konkreter Massnahmen geht, sind ihm nicht die Hände gebunden. Die Assets under Management sind zweitranging. Im Vordergrund stehen die Interessen der Kundin oder des Kunden. Der unabhängige Vermögensverwalter sorgt für die Kundenvermögen wie für sein eigenes Vermögen. Wenn z.B. ein Ausbau der Altersvorsorge bei gleichzeitiger Steueroptimierung möglich ist, dann kann diese Strategie verfolgt werden – unabhängig davon, dass die verwalteten Vermögenswerte unter Umständen kleiner werden.
Von zentraler Bedeutung ist dabei die Kontinuität. Nur allzu regelmässig werden Kundinnen und Kunden mit einem neuen Bankberater konfrontiert. Oftmals ist eine vollständige Weitergabe der Kundendossiers nicht möglich, weil Abgänge von Beratern nicht langfristig vorbereitet werden. Damit entstehen Reibungsverluste. Es geht wertvolles Wissen um jede einzelne Kundenbeziehung verloren. Die neuen Ansprechpartner sind nicht verfügbar und wenn doch, dann sind sie nur unzureichend über die Kundin oder den Kunden informiert. Wir sind überzeugt, dass die Kontinuität in der Betreuung einer der zentralen Erfolgsfaktoren unabhängiger Vermögensverwalter ist.
Kontinuität ist aber auch in anderer Hinsicht ein Erfolgsfaktor: Gerade im jetzigen wirtschaftlichen Umfeld, das von einer (zu) hohen Inflation, steigenden Zinsen und einer grossen geopolitischen Unsicherheit geprägt ist, trägt ein langfristiger Investitionsansatz die besten Früchte. Diese Langfristigkeit ist in mehrfacher Hinsicht wichtig:
- Zunächst mit Bezug auf die Anlagestrategie, denn diese soll nicht dem Tagesangebot folgen, sondern die Bedürfnisse der Kundin oder des Kunden reflektieren. Zuerst ist die Frage zu klären, wieviel Liquidität gehalten werden soll. Dann sind die Quoten von mittel- und langfristigen Anlagen festzulegen. Auch ist der richtige Zeitpunkt zur Anpassung der Anlagestrategie zu identifizieren. Dieser kann z.B. von einer Nachfolgeregelung im Unternehmen, dem Bezug der Pensionskassengelder oder einem Umzug an einen anderen Ort abhängen.
- Ist die Anlagestrategie einmal festgelegt, dann darf die Kundin bzw. der Kunde auch darauf vertrauen, dass diese umgesetzt und unabhängig von kurzfristigen Kursschwankungen konsequent verfolgt wird. Wir sehen es als eine der zentralen Aufgaben des Vermögensverwalters, die Kundin oder den Kunden vor übereilten Entscheiden zu bewahren. Solche sind, selbst bei grösseren Kursschwankungen, auch nicht notwendig, da ja die Grundfragen der Vermögensallokation beantwortet wurden. Damit kann die Kundin oder der Kunde auch in turbulenten Zeiten ruhig schlafen.
- Kontinuität und Unabhängigkeit prägen aber auch die Umsetzung der Anlagestrategie. Dabei lassen wir uns von einer langfristigen Sicht leiten – im Bewusstsein, dass es nicht nur eine mögliche Variante der Zukunft gibt, sondern dass unzählige Szenarien denkbar sind. Dem aus unserer Sicht realistischsten Szenario trägt die taktische Vermögensanlage Rechnung. Dieses bestimmt die geographische Aufteilung und die Sektorallokation sowie die Auswahl und die Grösse des Anteils an nicht-traditionellen Anlagen, wie z.B. Gold. Dieses Szenario bestimmt, welche Währungsrisiken in Kauf genommen werden.
- Die langfristige und unabhängige Sicht ist auch auf der Stufe der einzelnen Anlagen von grosser Bedeutung. Da wir Direktanlagen und physisch unterlegte Exchange Traded Funds (ETFs) favorisieren, kommt der Auswahl der einzelnen Anlagen ein grosses Gewicht zu. Eine sorgfältige Auswahl ist zwar kein Garant gegen sinkende Kurse, doch lässt die Gewissheit, dass nur solide Unternehmen in den Portfolios vertreten sind, die über eine lange Frist überragende Ergebnisse gezeigt haben, unsere Kundinnen und Kunden (und uns) ruhig schlafen. Es sei denn, wir arbeiten gerade an unserer «Nachtsicht» (doch dazu ein andermal mehr).
Wir meinen, dass sich nur der unabhängige Vermögensverwalter die Zeit nehmen kann, die einzelnen Anlageklassen und Unternehmen, in welche er die Gelder seiner Kundinnen und Kunden investiert, sorgfältig zu analysieren. Ein guter Vermögensverwalter vergleicht verschiedene Quellen und bildet sich sein eigenes und unabhängiges Urteil. Besondere Wünsche seiner Kundinnen und Kunden kann er in der Anlagestrategie widerspiegeln.
Neben der Kontinuität ist die Unabhängigkeit von Dritten ein zentraler Faktor, der unserer Ansicht nach für den Beizug eines Vermögensverwalters spricht. Die Unabhängigkeit reflektiert sich wie dargestellt in der Beratung, in der Anlagestrategie und in den einzelnen Anlagen. Sie erlaubt dem Vermögensverwalter aber auch ein grösstmögliches Mass an Transparenz. Dies gilt nicht nur mit Bezug auf die Vermögensentwicklung, sondern auch mit Bezug auf die Gebühren. Letztere fressen häufig einen wesentlichen Teil der erzielten Rendite weg. Daher schenkt ein guter unabhängiger Vermögensverwalter diesem Aspekt besondere Beachtung. Zudem sind wir überzeugt, dass der Königsweg bei den Gebühren für die Vermögensverwaltung in der Einfachheit liegt: Weder soll der Vermögensverwalter von versteckten Gebühren profitieren noch soll er Rückvergütungen von Depotbanken oder Produkteanbietern erhalten. So haben dessen Kundinnen und Kunden die Gewissheit, dass sie neben den Gebühren der Bank für die Verwahrung und Verwaltung der einzelnen Anlagen ein zum Voraus klar definiertes Honorar bezahlen. Nicht weniger – aber keinesfalls mehr.
Die Sorge um das Vermögen einer Kundin oder eines Kunden ist zu wichtig, um in die Hände einer Maschine gelegt zu werden, mögen deren Algorithmen noch so raffiniert sein. Zwar kann auch die Eule keine Garantie für einen Vermögenszuwachs geben, doch sind wir überzeugt, dass Kontinuität und Unabhängigkeit langfristig einen Mehrwert für unsere Kundinnen und Kunden schaffen. Nicht zuletzt ist es der Anspruch der Eule, eine gewisse «Geborgenheit» in Vermögenssachen zu schaffen. Sie ist jederzeit und in jeder Situation für ihre Kundinnen und Kunden da. Der persönliche und regelmässige Austausch – auch in aussergewöhnlichen Situationen oder bei der Verwirklichung eines als unrealistisch angesehenen Szenarios – gibt ihren Kundinnen und Kunden die Gewissheit, dass ihr Vermögen im Lichte der persönlichen Ziele gut angelegt ist. Komme, was wolle. Darin sehen wir den Vorteil und den Wert des unabhängigen Vermögensverwalters.
31.3.2022/TH